Maelzer setzt sich für bessere Finanzierung der Kinderkliniken ein

Kreis Lippe. Fieber, Husten, keuchender Atem und eine laufende Nase: Viele Kinder haben derzeit mit dem RS-Virus zu kämpfen – einer Atemwegsinfektion, die in diesem Herbst besonders früh eingesetzt hat und heftig ausfällt. Immer mehr Mädchen und Jungen müssen daher in den Kinderkliniken in NRW behandelt werden. Und die stoßen langsam aber sicher an ihre Belastungsgrenze.

„Alleine in der Kinderklinik in Dortmund sind ein Viertel der Belegungen auf das RS-Virus zurückzuführen und das Klinikum in Datteln musste bereits Kinder aufgrund der Bettenknappheit abweisen“, berichtet der SPD-Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer. Am Klinikum Lippe in Detmold sei die Situation zwar „ebenfalls sehr angespannt, aber wir werden alles dafür tun, die medizinischen Notfälle versorgen zu können“, sagte Christian Ritterbach, Pressesprecher des Klinikums Lippe auf Anfrage.  „Das ist für uns hier in Lippe natürlich erst einmal gut und beruhigend. Dennoch müssen wir handeln, und zwar auch langfristig“, stellt Maelzer klar.

Die Gründe für knappe Bettenkapazitäten mancherorts in NRW lägen für Maelzer auf der Hand: Die unzureichende Finanzierung durch das reformbedürftiges Fallpauschalensystem hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass immer mehr Betten in der Kinder- und Jugendmedizin abgebaut wurden. Dazu mangelt es an Personal, vor allem beim ärztlichen Nachwuchs. „Es ist bereits vorgekommen, dass Kliniken ihre kleinen Patienten abweisen mussten. Dabei ist die wohnortnahe Behandlung gerade für Familien und Kinder wichtig“, erklärt Maelzer.

„Deshalb wollen wir einen Sozialen Neustart in der Kinder- und Jugendmedizin“, sagt der familienpolitische Sprecher seiner Fraktion: „Der Betrieb von Kinderkliniken muss sichergestellt sein.“ Die Sozialdemokraten setzen sich daher für fünf Millionen Euro Soforthilfe ein, um Kinder- und Jugendkliniken in NRW zu erhalten und ihre Zukunft zu sichern. Außerdem unterstützt die SPD den Vorschlag der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, einen entsprechenden Zuschlag „Kindergesundheit“ bei der Klinikfinanzierung einzuführen. „Um auch langfristig Lösungen für die Kinderkliniken zu finden, setze ich mich außerdem für einen Gipfel ‚Kindermedizin‘ ein, bei dem sich alle relevanten Akteure mit den aktuellen Herausforderungen befassen und Lösungsansätze erarbeiten“, sagt Maelzer.

Kinder und Jugendliche haben ihre Bedürfnisse in der Pandemie zum Schutze anderer bisher stets zurückstellen müssen. „Nun gilt es, ihre physische und psychische Gesundheit verstärkt in den Blick zu nehmen“, erklärt Maelzer.

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